Horstseebad um 1910
Postkarte in den 30er Jahren
Foto in den 30er Jahren
Postkarte in den 80er Jahren

Der Horstsee war schon damals ein begehrtes Ausflugsziel

Bis zur Einführung der an ihm entlangführenden Bimmelbahnstrecke 1888, war der Horstsee mit einer Wasserfläche von 70 ha ein wildromantisches Gewässer. Der Name Horstsee geht auf das nahe liegende Gehölz zurück, das „zum Horste“ genannt wurde. Die künstliche Horstseeinsel entstand durch die Aufschüttung des Aushubes im 16. Jahrhundert. Zu Zeiten von August dem Starken und seinem Sohn sollte ursprünglich sogar der Horstsee mit in die großzügige Schlossgartenanlage von Hubertusburg einbezogen werden.

 

Die touristische Geschichte des Horstsees beginnt wohl um 1910 als Horstseebad. Im Sommer 1910 wurde das Horstseebad eröffnet. Streng getrennt,  links das Herrenbad und rechts sichtgeschützt durch eine Schilfblende das Damenbad. Vom Ufer führten Laufstege zu den Badehäusern.

 

Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Badeanlage erweitert. Besonders in den 50er Jahren, nach Einrichtung des Verleihs von Booten, wuchs die Besucherzahl rasch an. Ende der 60er Jahre wurden die Bade- und gastronomischen Einrichtungen weiter verbessert. Ein Camping- und Zeltplatz kam später dazu.

 

In den darauffolgenden Jahrzehnten verschlechterte sich u. a. durch die intensive Fischzucht und Schmutzwassereinleitungen in das stehende Gewässer die Badewasserqualität derart, so daß leider  Mitte der 80er Jahre ein offizielles Badeverbot angeordnet werden mußte. Ab diesem Zeitpunkt konnte sich das weit bekannte Horstseebad nur noch als Ausflugsziel einen Namen machen. Obwohl durch den Bootsverleih und die herrliche Lage direkt am See weiterhin zahlreiche Gäste besonders an den Wochenenden an den Horstsee kamen, stellte die damalige HO-Gastättenleitung im Jahr 1989 ihre Versorgung ein. Besonders in den letzten Jahren kam es zu einer derart schlechten gastronomischen Notversorgung, die im letzten Jahr mit einer Holzimbissbude endete.

 

Mit der politischen Wende änderte sich auch für dieses wunderschöne Ausflugsziel im Dornröschenschlaf alles. Mit Beginn der Saison im Frühjahr 1990 konnte die Familie Schulz aus Wermsdorf das Objekt von der Gemeinde Wermsdorf pachten und später auch käuflich erwerben. Mit viel Mut und Engagement wurde angepackt und aus der runtergewirtschafteten HO-Gaststätte ein ansprechendes Sommersaison-Ausflugslokal mit angeschlossenem Campingplatz weitergeführt. In den Witschafts- und Gasträumen wurde jeden Winter investiert, um das Lokal für die kommende Saison attraktiver zu gestalten. So konnte sich der Horstsee als Ausflugsziel wieder immer größerer Beliebtheit erfreuen.

 

Im November 1993 brachen Jugendliche in der Nacht in das Lokal ein, entwendeten einige geringwertigen Gegenstände und legten Feuer, sodaß das gesamte Objekt bis auf die Grundmauern abbrandte. Dank ausgezeichneter und zügiger Ermittlungen der Kriminalpolizei konnten die Täter bald überführt und somit die Straftat aufgeklärt werden.

 

Nach kurzen, intensiven Überlegungen, wie man wieder am Horstsee ein gastronomisches Kleinod bewirtschaften könnte, wurde schon im Frühjahr 1994 der Grundstein für das neu entstehende „Hotel Seegasthof Horstsee“ gelegt. Mit viel Mut, schlaflosen Nächten und einer gewissen Unsicherheit über die bevorstehende Zukunft entschied sich Familie Schulz mit ihren Kindern zum Bau des Hotels mit 10 Zimmern, verschiedenen Gasträumen und einer großzügigen Seeterrasse. Am 1. April 1995 nach nur einjähriger Bauzeit mit Inneneinrichtung der Wirtschafts- und Gasträume, konnte das Hotel Seegasthof Horstsee seine Eröffnung feiern. Aufgrund der großen Nachfrage, konnte in den darauffolgenden Jahren das Kaminzimmer und auch die Bowlingbahn als Erweiterung gebaut werden.Seitdem kann sich der Horstsee wieder als besonderes Ausflugsziel wachsender Beliebtheit erfreuen. Für ältere Gäste als auch für die jungen Leut´ hat der Horstsee was zu bieten.

Strandgaststätte am Horstsee 1992
Bauernstube mit neuem Kachelofen 1993
hergerichtete Gaststube 1993
Brandstiftung im Nov. 1993